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Ab sofort im Buchhandel:
ISBN 978-3-949263-46-0;
498 Seiten, Hardcover: 27,90 € (D)
Bestellungen auch unter office@vindobonaverlag.com
seit Ende Oktober 2022 auch als e-book, 22,99 € (D):
ISBN 978-3-949263-47-7
Nachfolgend einige Leseproben:
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Jesus dreht die Welt auf links ... (Band 1, September 2022)
Mit herausfordernden und tiefgründigen Kommentaren zu den Texten der Evangelien gehe ich der Frage nach, die sich die Welt seit 2000 Jahren stellt: Wer war dieser Jesus von Nazareth?
Band 1 erscheint im Dezember 2021 zunächst im Eigendruck. Band 2 mit den Zuspitzungen in der Karwoche folgt im Laufe des Jahres 2022.
Im Folgenden werden einzelne Abschnitte auszugsweise als appetizer vorab veröffentlicht. Viel Freude und neue Erkenntnisse beim Lesen!
P.S. etwas ungewöhnlich beginnt die Kapitelzählung mit -01 (Vorgeschichte).
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Übersicht der Kapitel
Kapitelübersicht
-01 Vorher
00 Ge-Schöpf-er
01 Los geht's
02 Jerusalem I
03 Jetzt ist die Zeit
04 Sonntagsarbeit
05 Regierungserklärung (Bergpredigt)
06 So ein Messias?
07 Rätselworte (Gleichnisse)
08 Schöpfungsbeherrscher
09 Marathonmann
10 Es wird ernst
Detailliertes Inhaltsverzeichnis, s. download.
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Vorwort - wozu noch ein Buch über Jesus?
Vorwort
Kennen Sie das Barfuß-Bibel-Lesen?
Ich meine damit das Lesen zusammenhängender Texte in ihrer Chronologie und in ihrem Kontext – und zwar (zunächst) ohne weitere Hilfsmittel wie Kommentare oder Auslegungen. Sozusagen barfuß eben. Wie wirkt der Text auf mich, welche Gedanken kommen mir dabei und was könnte er für mich und meine Lebensumstände heute bedeuten?
Seit mehr als fünf Jahren bin ich so im Neuen Testament unterwegs.
Auf diese Art und Weise sind mit morgendlichen Notizen mittlerweile über 2000 Seiten handschriftlicher Notizen und Gedanken zu den Bibeltexten zu Papier gekommen.
Braucht es denn noch ein Buch über Jesus, den Christus/Messias? Gibt es nicht schon genug?
Lukas leitet sein Evangelium zu Beginn des 1. Kapitels so ein:
Schon viele haben sich darangesetzt, einen Bericht über die Ereignisse zu schreiben, die bei uns geschehen sind und die wir von denen erfahren haben, die von Anfang an als Augenzeugen dabei waren und dann den Auftrag erhielten, die Botschaft weiterzusagen. Nun habe auch ich mich dazu entschlossen, allem von Anfang an sorgfältig nachzugehen und es für dich, verehrter Theophilus, der Reihe nach aufzuschreiben. So kannst du dich von der Zuverlässigkeit der Dinge überzeugen, in denen du unterwiesen worden bist.
Jede Zeit und Generation findet wieder ihre eigenen Zugänge. Wie nötig ist dies gerade im zunehmend entkirchlichten Deutschland und Westeuropa, in dem „evangelisch“ oder „katholisch“ oft bestenfalls noch ein bedeutungsloses Etikett ist. Elementare Grundkenntnisse über die Inhalte des christlichen Glaubens sind in der jungen Generation weitgehend nicht mehr vorhanden.
So soll dieses Buch über das Leben Jesu, wie es die vier Evangelien berichten, ein Beitrag sein, diesen Gott-Menschen Jesus von Nazareth und seine Botschaft in unserer Zeit wieder neu zu entdecken.
Meine Notizen und Kommentare sind dabei manchmal bewusst sprachlich zugespritzt und herausfordernd: so wie ich die alten Texte, in unsere Zeit, Sprache und Denkweise übertragen, verstanden habe.
Einen gewissen „Spaß“ an der prägnanten Formulierung mit zum Teil unüblichen Begriffskonstruktionen wird der Leser wahrscheinlich bald bemerken. Die kurzen Abschnittsüberschriften zeigen dies bereits an.
In diesem Sinne: viel Freude beim Lesen und Tiefgang beim eigenen Bibellesen und Nachdenken. Wenn Sie dies näher zu Jesus bringt, hat dieses Buch seinen Zweck erfüllt.
Matthias Bank, Oktober 2021
Hinweis für die Texte auf der Homepage: Fett gedruckte Sätze sind im Buch noch einmal durch "graue Kästen" am Seitenrand (als Blickfang) herausgehoben.
Das Buch enthält zahlreiche erklärende Fußnoten (oft mit biblischen Verweisstellen), die in diesen Leseproben nicht mit aufgeführt sind.
Auf das Vorwort folgen zwei Einleitungen:
1. Zum Begriff Evangelium
2. Zur Frage, ob Jesus selbst gesagt hat, dass er Gottes Sohn sei. (Dies wird bisweilen auch von Theologen bezweifelt.)
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Kapitel -01, Abschnitt -009: Zugriff
-009 Zugriff
Lk 1,26-38
Wieder bricht der Engelbote Gabriel im Auftrag Gottes in die Realität dieser Welt ein. Und wie! Da steht plötzlich dieser fremde Mann in Marias Zimmer: „Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir!“
Was will der Fremde von mir? Wo kommt der plötzlich her? Was soll ich machen? – es ist ja keiner weiter da. Ich habe Angst, aber Schreien hilft jetzt auch nichts. „Fürchte dich nicht, hab‘ keine Angst, du hast Gnade bei Gott gefunden.“, sagt der unheimliche Fremde. Ich soll keine Angst haben? Und ob! Ich zittere ja am ganzen Körper, Hände und Füße werden kalt. Ich kriege Panik!
„Du wirst schwanger werden …“ Nein! Auch das noch. Das geht nicht, ich bin doch noch ein unschuldiges Mädchen und sexlos glücklich. Was will der von mir? Josef!, wo bist du?
Aber Gabriel lässt nicht locker: es wird ein Sohn, ein besonderer. Nenn‘ ihn dann Jesus. Gott selbst wird durch den Heiligen Geist dieses neue Leben in dir hervorbringen. Das geht schon, auch wenn’s ungewöhnlich ist. Gott kann das. Gott hat dich extra dafür geschaffen.
[...]
Maria!, du bist von Gott ausgesucht, Seinen Sohn in die Welt zu bringen. Gabriel hat noch gewaltige Verheißungen im Gepäck: der in dir in den nächsten neun Monaten heranwachsen soll, wird auf dem Thron Davids sitzen und in Zeit und Ewigkeit das Reich Gottes regieren.
Maria! mehr geht nicht. Hab‘ keine Angst und fürchte dich nicht!
Maria kapituliert. Was soll sie auch machen? Diesem Zugriff Gottes auf ihr Leben kann sie sich nicht entziehen. Sie hatte wohl nicht wirklich eine andere Chance, wenn der Allerhöchste in ihr Woh-nung nehmen wollte.
Der Weg als „Mutter Gottes“ wird kein leichter sein. Sie wird ihren Sohn oft nicht verstehen und am Ende verzweifelt unter dem Kreuz stehen, an das die Römer IHN nageln werden. Aber Ostern wird sie auch noch dabei sein …
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Kapitel 00, Abschnitt 000: Mutterschutz?
000 Mutterschutz?
Lk 2,1-7
Lukas macht die geistlichen Geschehnisse, Gottes Eintritt in unsere Zeitgeschichte, historisch fest: Kaiser Augustus (Octavian) will wissen, ob seine Untertanen auch fleißig und genug Steuern zahlen. […] Unwissentlich wird dieser römische Regent, der sich gern als gottgleich verehren lässt, zum Erfüllungsgehilfen des wahren Gottes und seiner Pläne.
Nein, diese Ereignisse, die der Grund für unser Weihnachtsfest sind, waren nicht beschaulich oder besinnlich, gemütlich schon gar nicht. Augustus setzt das Volk in Bewegung – quer durch’s Land:
Marschbefehl statt Reisewarnung, überfüllte Quartiere statt AHA-Regel und lockdown, Menschenmassen auf den Straßen statt Kontaktminimierung und Ausgangssperre. Weihnachten in Bethlehem war anders als heute, wenn schon mal ein Virus den Takt des öffentlichen Lebens bestimmt. Entspannt war es sicher nicht.
Maria!, wir müssen hinauf (!) nach Bethlehem. Das sind Luftlinie ca. 110 km, durchs Bergland mit beträchtlichem Höhenunterschied. Joseph – und Gott -, was mutest du dem Mädchen zu? Sie ist im neunten Monat, die Wehen können jederzeit einsetzen (menschlich gedacht) – erst recht bei einer solch strapaziösen Bergtour auf steinigen Geröllwegen, asphaltiert waren die damals garantiert noch nicht. Jeder Frauenarzt in Deutschland hätte Maria heute Reiseunfähigkeit attestiert – bloß kein Risiko eingehen!
Aber kann Joseph sie jetzt in Nazareth allein lassen? Wer weiß was dort dann passiert? Der Dorfklatsch hat nicht vergessen, dass Maria schon vor der Hochzeit schwanger war. […]
Aber es ist letztlich ja Gott selbst, der diese Umstände arrangiert und über die heilige, auserwählte Familie wacht – ohne Krankschreibung oder gesetzlichen Mutterschutz. Im Rückblick betrachtet, dient der Marschbefehl des Kaisers nur dazu Gottes Voraussage zu erfüllen, die ER schon ca. 700 Jahre früher durch den Propheten Micha gegeben hatte: der Messias wird in Bethlehem, diesem unbedeutenden Kaff in Juda, geboren werden.
[…]
Joseph hatte noch Heimat- und Gastrecht in Bethlehem. Seine dort lebenden Verwandten haben ihn gewiss nicht einfach so schroff abgewiesen, wie es gern in den Krippenspielen aus unserer Kulturbrille dargestellt wird. Das ist im Orient, wo Gastfreundschaft ein hohes Gut ist, undenkbar.
Aber es war eben einfach alles schon voll, […] ihr könnt euch bei den Tieren hinlegen, da habt ihr’s erstmal warm. Immerhin.
Und dann ist es soweit: nach der strapaziösen Reise nun auch noch der Geburtsstress. Gott kommt im Menschenbaby Jesus niedrig und unscheinbar in diese Welt. Abseits in einem Futtertrog für Tiere tritt der Herr der Herren persönlich und freiwillig in die Menschheitsgeschichte ein. Jetzt ist die Zeit reif, weil ER es souverän so beschlossen hat. Und wir begreifen nicht wirklich, was hier geschehen ist: der Schöpfer macht sich zum Geschöpf!
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 01, Abschnitt 014: 600 L Beerenauslese
014 600 L Beerenauslese
Joh 2,1-11
Wahrscheinlich mit den ersten vier Jüngern – Andreas, Petrus, Philippus und Nathanael – nimmt Jesus in Kana an einer Hochzeit teil. Seine Mutter Maria ist auch dabei.
Zu fortgeschrittener Stunde sagt Maria zu Jesus: Sie haben keinen Wein mehr. – Das klingt zunächst wie eine schlichte Feststellung. Jesus hört darin aber scheinbar eine Aufforderung wie: Mach was, zeig dich! – Maria hatte offenbar längst erfasst, wer ihr Sohn wirklich ist.
Jesus weist sie recht barsch ab: Frau, was habe ich mit dir zu schaffen? Meine Zeit ist noch nicht gekommen. Jesus hatte noch kein „go“ vom Vater im Himmel, als ER das sagte. Wenig später ist dieses „go“ von oben da und Jesus weiß: Meine Zeit ist gekommen, jetzt geht’s los, den Auftrag des Vaters zu erfüllen.
Zu fortgeschrittener Stunde ist kein Wein mehr da – peinlich für den gastgebenden Bräutigam und seine Verantwortlichen. So etwas geht gar nicht beim Freudenfest der Eheschließung. Das kann leicht als Geiz ausgelegt werden.
Gleichzeitig sind die Krüge für die rituellen Waschungen leer. Diese lässt Jesus nun von den Bediensteten mit Wasser füllen. Sie gehorchen IHM anstandslos, in dieser Situation ist jede Hilfe willkommen. Wie Jesus hilft, damit rechnen sie natürlich nicht.
Jesus vollzieht das Wunder der natürlichen Weinbildung in kürzester Zeit. Wenn ER Gott ist, kann ER das, dann ist ER auch HERR über die Schöpfung und die von IHM geschaffenen natürlichen Prozesse und Gesetzmäßigkeiten.
Gott ist mit seinen guten Gaben nicht knauserig! 600 Liter bester Wein in der Nacht, reichlich und von überragender Qualität, sensationell. Bräutigam, warum gibst du den besten Wein erst zu so später Stunde?
Die versteckte Aussage Jesu in der Aktion ist: ICH, Gott, BIN jetzt bei und mitten unter euch. Es ist Freudenzeit, wie bei einer Hochzeit. ICH WILL mit euch feiern und suche eure Gemeinschaft. Es braucht jetzt keine rituellen Waschungen mehr, um Gott zu begegnen, die Krüge haben ausgedient. ICH nehme euch so an, wie ihr seid. – Auch wenn wir dann unter dem Einfluss Jesu nicht so bleiben wie wir sind.
Für die orthodox-Frommen damals war das natürlich eine erstklassige Provokation, die „heiligen Geräte“ derart zu missbrauchen! Aber Jesus offenbarte damit zum ersten Mal in der Öffentlichkeit seine Herrlichkeit – und die Jünger glaubten an IHN.
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Kapitel 02, Abschnitt 021: So sehr geliebt
021 So sehr geliebt
Joh 3,10-21
Niko muss sich den Vorwurf gefallen lassen: als Lehrer Israels müsstest du das aber wissen – das ist das von allen Propheten bezeugte kleine 1x1 der Gottesbeziehung. Du hast keine Ahnung von grundlegenden Dingen wie der Geburt zum ewigen Leben durch den Geist Gottes.
Wie peinlich für den Pharisäer Niko! Aber von wie vielen „Geistlichen“ unserer Tage müsste Jesus das genauso sagen …
Und dann redet Jesus von Himmel und Erde: ICH weiß, wovon ICH rede, denn ICH komme von dort!
Mit Vers 14 blickt Jesus bereits auf sein Ende und sagt Nikodemus anschließend verdichtet das „Evangelium im Evangelium“: So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass ER seinen einziggeborenen Sohn dahingegeben hat, damit alle, die sich IHM anvertrauen nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben. (Joh 3,16)
Jesus vertrauen, sich IHM anvertrauen, das Leben mit IHM verbinden, es unter seine gute Leitung stellen: das ist das ewige Leben – jetzt schon im Hier und Jetzt und mit göttlicher Qualität dauerhaft über den Tod hinaus.
Das ewige Leben beginnt nicht erst nach dem Tod, das ist ein weit verbreitetes Missverständnis. Bei der Ewigkeit geht es auch nicht in erster Linie um eine Dimension ohne Raum und Zeit, sondern um Gemeinschaft mit Gott. Und die beginnt jetzt. Hier, in Verbindung mit der Quelle des Lebens, wie die Rebe am Weinstock oder der Zweig am Apfelbaum.
Jesus kommt jetzt zum Retten nicht zum (Ver-)urteilen, aber am Ende der Geschichte werden sich an IHM „die Geister scheiden“: Hast du Jesus bereits hier vertraut oder stehst du ohne Anwalt und Erlöser im Gericht vor dem heiligen Gott?
Licht und Finsternis: wer jetzt nicht mit seinen schlechten Gedanken, Worten und Taten in das Licht Jesu treten will – damit ER sie wegnehmen und vergeben kann – der wird sie am Ende immer noch bei sich haben.
Das ist ein Hauptthema z. B. des bekannten Essener Pastors Wilhelm Busch: wir brauchen nichts nötiger als Jesu Vergebung, sonst nehmen wir den ganzen Mist unseres Lebens mit in den Gerichtssaal vor den heiligen Gott – und der muss es dann dort nach Seiner Gerechtigkeit richten, wenn du das nicht zuvor auf Jesus geworfen hast, der dafür mit seinem Tod bezahlt hat.
Ohne Jesusbeziehung bleibt man in der falschen Spur und treibt am Ziel vorbei. Dafür muss man gar nichts tun, außer alles so zu lassen wie es ist und in der Gottferne bleiben.
Bleib wie du bist, ist ein armseliger Wunsch und Du bist immer noch der Alte keine sehr schmeichelhafte Feststellung.
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Kapitel 03, Abschnitt 046: Fete der Barmherzigkeit
046 Fete der Barmherzigkeit
Mt 9,10-13; Mk 2,15-17; Lk 5, 29-32
Die heimliche Hoffnung des Matthäus-Levi hat sich erfüllt. Er kündigt seinen Job, folgt Jesus und lädt IHN mit seinen Leuten in sein Haus ein.
Das muss gefeiert werden – mit seinen Ex-Kollegen und einigen Außenseitern der Gesellschaft gibt er seinen Ausstand, eine üppige Abschiedsfete mit Jesus und dessen bereits zuvor berufenen Jüngern. Offenbar war er zwar vermögend und doch innerlich leer, von den eigenen Landsleuten abgelehnt und angefeindet.
Aus Sicht der superfrommen Kontrolletties ist das alles zweifelhaftes Gesindel. Sie wirken wie ungebetene Gäste – sind es wahrscheinlich auch – um als Vertreter der geistlichen Überwachungsbehörde zu überprüfen, ob hier alles mit „rechten Dingen“ zugeht.
Sie sprechen die Jünger an, nicht Jesus selbst: Wenn der der Messias sein will, warum gibt ER sich dann mit diesem Pack von Kollaborateuren der römischen Besatzungsmacht und fragwürdigen gesellschaftlichen Randfiguren ab? Warum hat er mit solchen Leuten Tischgemeinschaft? Merkt er nicht, dass das unmöglich zusammenpasst: göttlicher Anspruch und Umgang mit offensichtlichen Sündern, dem „Abschaum der Gesellschaft“? Oder weiß er etwa nicht, was das hier für eine Gesellschaft ist? Das sprengt ihren festgelegten Horizont.
Jesus kriegt die Attacke natürlich mit und kontert gegen seine Kritiker: Doch, und ob das zusammenpasst! Ihr habt noch nichts vom Wesen Gottes begriffen. Wenn ihr nicht barmherzig seid, könnt ihr euch die rituellen Opfergaben auch sparen. Das steht beim Propheten Hosea übrigens schon in euren Schriften, die ihr so gut zu kennen meint. Denkt mal darüber nach, was es bedeutet: Barmherzigkeit will ich und nicht Opfer.
ICH gehe zu den Bedürftigen, Kranken und Verlorenen. Deswegen BIN ICH gekommen: für mühselig Beladene, Gescheiterte und solche, die um ihre Unwürdigkeit vor Gott wissen.
Ihr meint, gesund und rechtschaffen zu sein und keinen Arzt zu brauchen. Diese Gäste hier wissen alle, dass sie schuldbeladen und von Gott weit entfernt sind. Aber deswegen BIN ICH hier, um ihnen zu sagen: es gibt Hoffnung, das muss nicht so bleiben.
ICH werde die zerbrochene Beziehung für die Demütigen wieder herstellen. Aber solchen, die selbstgerecht meinen, dass die vor Gott OK sind, kann ich erstmal nicht helfen.
Deswegen müssen sich sowohl der VATER im Alten Testament als auch der SOHN im Neuen Bund immer wieder – auch zornig und rigoros – den Fehlentwicklungen in der Welt und besonders in seinem Volk und seiner Gemeinde entgegenstellen: entschieden, eindeutig, zornig, ja manchmal gewalttätig – aber gleichzeitig getrieben von Liebe, Gnade und Barmherzigkeit. Sein Ziel ist Umkehr und Gemeinschaft in Ewigkeit.
ICH BIN gekommen, die Sünder zu rufen … - also letztlich alle Menschen. Wir müssen nur unseren wahren Stand vor Gott erkennen – auch die Schriftkenner, die meinen, schon alles genau zu wissen und doch nur ein Stückwerk an Erkenntnis haben.
Dafür wird Jesus später sein Leben in die Waagschale werfen und das ein für alle Mal gültige Opfer bringen. So ist Gott: barmherzig und selbst-aufopfernd. Mehr kann ER für uns nicht tun.
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Kapitel 04, Abschnitt 056: Alarmstufe rot
056 Alarmstufe rot
Mt 12,13.14; Mk 3,5c.6; Lk 6,10.11
Der zornige Blick zu den Pharisäern wendet sich nun voll Liebe zu dem Behinderten, der öffentlich mit seinem Makel, seiner Einschränkung mitten in der Synagoge steht und den Disput mitverfolgt hatte. Aber er steht eben auch vor diesem faszinierenden Jesus: zwar beschämt, aber mit Hoffnung.
Warum, Jesus, holst du mich vom Rand der Gesellschaft in die Mitte des Gemeindehauses? Ich bin doch ausrangiert, untauglich, von anderen abhängig.
Aber das Geheimnis ist: Jesus will diesen Mann heilen, ER will Seine Macht und Gottes Herrlichkeit hier und jetzt offenbaren und ER will die Pharisäer aus der Reserve locken und noch einmal mit ihrer falsch verstandenen Gesetzlichkeit konfrontieren.
Jesus weiß zugleich, dass das bei seinen Gegnern „Alarmstufe rot“ auslösen wird: DER muss weg! Zusammen mit den Anhängern des Herodes wird der Mordbeschluss gefasst – in einem Pakt von Klerus und Staat.
DER zerstört unsere schöne Ordnung und hält sich einfach nicht an unser ausgefeiltes Regelsystem, mit dem wir doch nur den Kern des Wortes Gottes schützen wollen. DER ist ja wahnsinnig: ER will den Kern des Wortes Gottes wieder freilegen und hervorholen, so dass es ungeschützt von jedem nach eigener Erkenntnis gelesen und interpretiert werden kann.
Dieser Jesus will offenbar an das Allerheiligste, das darf doch nur der Hohepriester einmal im Jahr betreten. Dem müssen wir Einhalt gebieten – besser gleich als später.
Aber Jesus tut das Wunder trotzdem. Der Mann hält ihm die verkrüppelte Hand hin und sie kommt durch Seine Schöpfermacht sofort wieder in Ordnung. Arbeitsunfähigkeit auf der Stelle beendet!
Was soll oder muss ich Jesus noch zur Heilung hinhalten, nachdem ER mich dazu aufgefordert hat?
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 05, Abschnitt 074: In der Besenkammer
074 In der Besenkammer
Mt 6,5-8
Was ist Gebet eigentlich? Warum beten wir überhaupt? – z. B. laut und öffentlich im Gottesdienst. Ist es Gespräch mit Gott oder letztlich Selbstdarstellung mit wohlformulierten Floskeln, bei denen die anderen schon wissen, was als Nächstes kommt?
Jesus sagt: Lass das unehrliche Getue! Wenn es Dir um Anerkennung und Wirkung bei Menschen geht, ist das beim Vater nichts wert. […]
Wenn du wirklich in Anbetung, Dank, Bitte und Fürbitte eine Sprechstunde beim Vater im Himmel und König aller Könige haben willst – dann meide die Öffentlichkeit und such‘ schon gar nicht nach Zustimmung und Applaus.
Geh für dich an einen Ort, an dem dich kein Mensch sieht oder vermutet – und wenn’s die Besenkammer oder der Heizungskeller ist. Gott ist doch überall (Ps 139) – ER braucht dein öffentliches Auftreten nicht. ER will einen ehrlichen Beter, der in einer angemessen demütigen Haltung vor den Thron der Gnade kommt.
Was willst du IHM – dem Allwissenden – denn Neues erzählen? Sicher, Selbsterkenntnis vor dem Angesicht Gottes ist gut und ein ehrliches Bekenntnis hört ER gern, ernstgemeintes Bitten auch. Aber dafür musst du eben nicht „plappern wie die Heiden“. Gott ist nicht schwerhörig und deswegen musst du auch nicht ständig dasselbe wiederholen.
Einmal, kurz, knapp und ehrlich, das ist genug; wie bei dem offensichtlichen Sünder im Tempel: Herr sei mir Sünder gnädig! (Lk 18,13) Das selbstgefällige Gerede des Pharisäers war nicht wirklich ein Gebet, sondern egoistischer Selbst-Lobpreis. Das kam bei Gott nicht (gut) an.
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Kapitel 06, Abschnitt 095: Wie kann sie es wagen?
095 Wie kann sie es wagen?
Lk 7,36-40
Simon, ein Pharisäer, lädt Jesus zum Essen ein, andere – sicher hochrangige - Leute der Stadt ebenfalls. Eine exklusive Gemeinschaft für theologischen Disput mit diesem mysteriösen Wanderprediger, dem die Massen nachlaufen – so war’s geplant.
Simon konnte es als Ehre für sich verbuchen, dass Jesus die Einladung angenommen hatte – es war durchaus nicht selbstverständlich, dass ein bekannter Rabbi ins Haus kam. Aber es zeigt sich bald, dass es riskant ist, Jesus in sein Lebens-Haus einzuladen, denn ER konfrontiert und sieht über Missstände nicht hinweg.
Und dann plötzlich dieser peinliche Skandal!
Eine stadtbekannte Hure wagt sich in die fromme Männergesellschaft. Sie schien sich im Haus auszukennen …? Sie schleicht sich jedenfalls heimlich herein und fängt an, sich an Jesu Füßen auszuheulen. Dann salbt und küsst sie seine Füße – es knistert irgendwie nach Erotik im Debattierclub der Männer.
Aber der Frau ist jetzt alles egal: sollen doch diese Männer denken, was sie wollen, ich danke meinem Jesus. Offenbar hatte es schon zuvor eine Begegnung mit IHM gegeben, bei der sie Vergebung ihrer Lebenslast erfahren hatte.
Mit dem Alabasteröl investiert sie auch materiell ein Vermögen, vielleicht ihre Altersvorsorge. Das war keine Kleinigkeit, es hier auszugießen und damit unwiederbringlich wegzugeben.
Simon klagt Jesus innerlich an: Wenn DER ein Prophet wäre … dann müsste ER doch wissen, was das für eine schamlose Person ist.
Warum schmeißt Simon als Hausherr diese unmögliche Frau nicht einfach raus? Sollte Jesus das für ihn erledigen und die anstößige Situation bereinigen?
Vielleicht waren Kunden unter den hohen Persönlichkeiten der Stadt oder gar Simon selbst? Sie könnte die jetzt alle auffliegen lassen.
Bloß jetzt kein Aufsehen erregen, aber der Skandal war bereits da. Jesus kann Gedanken lesen und Mimiken deuten – wie unheimlich! – und reagiert auf Simon: ICH habe dir etwas zu sagen …
[Fortsetzung im Abschnitt 096 "Unmöglich dieser Gastgeber]
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Kapitel 07, Abschnitt 112: Entsorgt
112 Entsorgt
Mt 13,47-50
GOTT!, warum greifst du nicht ein? Warum lässt du so viel Böses zu: Mord, Krieg, Vergewaltigung, Kinderschändung … Tu doch endlich was!
So fragt und fordert der natürliche Mensch, der ja selbst den Keim zum Bösen in sich trägt, z. B. durch Gleichgültigkeit, Egoismus und Unbarmherzigkeit.
Jesus sagt im Prinzip: wartet’s ab, aber der Vater im Himmel hat noch Geduld, ER schlägt die Tür noch nicht zu, obwohl ER allen Grund dazu hätte. Ein paar gute Fische fehlen noch.
Der Tag und die Stunde der Abrechnung wird kommen. Dann steht jeder mit seinem Leben, seinen fiesen Gedanken, seinen unbeherrschten Worten und seinen schlechten Taten vor seinem Schöpfer.
Wenn ER das Gerichtsnetz über diese Erde wirft, wird ER alle Fische herausziehen, gute und unbrauchbare gleichermaßen – dann werden erstmal alle nach Luft japsen.
Und dann wird ER sich jeden einzelnen ansehen. Verlasst euch drauf: dann wird Gott mit Seinen Engeln aufräumen. Nur die Guten werden dann bei IHM bleiben, die Schlechten werden aussortiert und entsorgt.
Die Bibel sagt an keiner Stelle, dass wir aus eigener Kraft 50,1% gute Werke schaffen müssen, damit diese die 49,9% schlechten überwiegen – bei völliger Ungewissheit bis zum Schluss, ob es gerade so reichen wird, um noch eben in den Himmel durchzuschlüpfen. Eine solche Werkgerechtigkeit ist bei Gott immer ein Holzweg in die Sackgasse.
Nein, der heilige Gott muss jeden fiesen Gedanken, jedes unbeherrschte Wort und jede schlechte Tat richten. In seiner unbestechlichen Heiligkeit kann ER nicht einfach darüber hinwegsehen und „ein Auge zudrücken“.
Dann sind wir also alle dran?
Im Prinzip: JA … aber …
Gott hat in Seinem Christus einen Ausweg geschaffen, um Seiner Heiligkeit und seiner Gerechtigkeit gleichermaßen Geltung zu verschaffen – und das ist Gnade, Freisprechung, auf die ich keinen Anspruch habe.
Das Angebot Gottes durch Jesus Christus ist: Du musst nicht selbst bezahlen und damit aussortiert in der Entsorgung landen. ICH biete Dir aus freien Stücken an: ICH habe schon für Dich bezahlt – damals auf der Müllkippe Golgatha vor den Toren Jerusalems durch MEINEN Tod und MEIN Blut.
Wenn Du das annehmen willst, ist Dein Schuld- und Sündenentsorgungsproblem gelöst. – Dann gibt es keine Gerichtsverhandlung mehr. Du darfst reinkommen. Vater wartet schon.
Kinder (Gottes) müssen nicht perfekt sein, aber sie sollen eine gute Vaterbeziehung haben.
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Kapitel 08, Abschnitt 117: Sauerei
117 Sauerei
Mt 8,28-34; Mk 5,1-20; Lk 8,26-39
Filmreife Action! Der Besessene, Jesus und 2000 irre Schweine.
Jesus steuert bewusst auf das Ostufer des Sees Genezareth zu. Dieses Gebiet war für die Israeliten tabu: Heiden, Schweine, unrein, bloß wegbleiben. Jesus aber muss auch da hin. […]
Von einer „Legion Dämonen“ getriebene, verwahrloste Terroristen hausen in Grabhöhlen, streifen wie irre umher, sind in ihren Aggressionen nicht zu bändigen und verunsichern die Gegend. Sie haben die „Herrschaft der Straße“ und niemand wagt es noch, sich mit ihnen anzulegen. Ungebändigt verbreiten sie Angst und Schrecken.
Jesus geht hin und stellt sie – eine Machtdemonstration für die Heiden und natürlich auch wieder für die Jünger. Die Botschaft ist: ICH wirke, wo ICH will und Meine Macht ist unbegrenzt.
Während die Pharisäer und Schriftgelehrten opponieren und sich die Menschheit seit 2000 Jahren immer wieder fragt: Wer ist dieser Jesus?, wissen die Dämonen aus der Antiwelt es sofort: Du bist der Sohn Gottes und DU hast die Macht, über uns das vernichtende Urteil zu sprechen. Aber jetzt schon? Vor der Zeit des letzten Gerichts? Willst DU uns jetzt schon unser dämonisches Handwerk legen? Lass uns bitte noch etwas Zeit.
Sie besitzen doch wirklich die dreiste Frechheit in „Todesangst“ mit dem Schöpfersohn, den sie bekämpfen, zu verhandeln. Sie haben Panik! Sie scheuen sich dabei nicht, sogar den Namen Gottes zu missbrauchen und machen GOTT einen Kompromissvorschlag: wir gehen aus dem Besessenen, aber lass uns in die Schweine fahren. Wo sollen wir denn hin? - Sie, die dem Satan gehören, unterstellen sich in unterwürfiger Kapitulation dem Befehl Jesu!
Das Überraschende und auch Irritierende ist, dass Jesus sich auf das Gespräch und diese „Verhandlung“ überhaupt einlässt und dem Deal seiner Gegner sogar zustimmt: OK, raus aus dem Menschen, aber (noch) nicht in den Abgrund, sondern ab in die Schweine! Sie dürfen also mit der Genehmigung - oder zumindest Billigung - Jesu weiter ihr Unwesen treiben. Offenbar ist die Zeit zur Endabrechnung noch nicht reif.
Besessen stürzt die ganze Schweineherde den Hang runter und säuft im See ab – eine einzige Umwelt-Sauerei im Fisch- und Trinkwasserreservoir und ein wirtschaftlicher Totalschaden für den Schweinemäster. Es wird nicht der letzte Tatort dieser Dämonen gewesen sein …
Das bringt die ganze Stadt in Wallung. Die Gefahr durch den Besessenen ist zwar gebannt, die Straße ist wieder frei. Aber das mit den Schweinen …
Jesus, hau lieber wieder ab von hier, bevor DU weiter solche Sachen machst und wir DICH nicht mehr schützen können. Der Mob brodelt schon, DU hast gerade den größten Arbeitgeber im Ort in den Ruin getrieben. Jesus, du bist uns unheimlich, lass uns lieber in Ruhe.
Warum macht Jesus das? […]
Vielleicht war es aber gleichzeitig auch ein bewusstes (zeichenhaftes) Gericht über den Chef des Schweinemastbetriebes. Sollte der vielleicht von Jesus auf einen anderen Weg gebracht werden, als gierig mit immer mehr Schweinen seine Scheine zu machen?
War der vielleicht von der Sorte des „reichen Kornbauern“, dem im Gleichnis (Lk 12,16-21) gesagt wird: Du Idiot! Dein ganzer Reichtum nützt dir nichts, wenn du heute abgerufen wirst und dann mit deinem Leben nackt vor Gott stehst.
So hat das Handeln Jesu hier sogar Aspekte von Gnade: die Dämonen werden noch nicht endgültig gerichtet und der Großmäster bekommt die Chance, seinem Leben eine neue Richtung zu geben.
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 09, Abschnitt 139: Innenansichten
139 Innenansichten
Mt 15,10-20; Mk 7,14-23
Jesus legt nach und greift die anklagende Frage der Pharisäer und Schriftgelehrten noch einmal auf: alle mal herhören! Das ist jetzt wirklich wichtig: entscheidend ist nicht, wie ihr eure Mahlzeiten zu euch nehmt – das kommt sowieso alles wieder hinten raus. Jede Speise – ob sie nun rituell für rein oder unrein erklärt wurde – geht durch den Bauch ins Klo!
Das eigentliche Problem sind weder die ungewaschenen Hände noch unreine Speisen. Jesus hebt damit natürlich nicht grundsätzlich die Regeln für koscheres und hygienisches Essen auf – aber hier geht es um einen fundamentalen Aspekt der Beziehung zu Gott und den Mitmenschen.
Das Problem liegt in den bösen Gedanken aller Art, die aus einem von Gott entfernten Herzen kommen. Sie werden zum üblen Wort und danach zur verwerflichen Tat. Euer Denken und Reden, das Gott nicht wirklich ehrt und die Beziehungen zu euren Mitmenschen belastet oder gar zerstört, das ist es, was den Vater im Himmel stört und was euch für ihn unannehmbar (unrein) macht.
Jesus hätte es auch so sagen können: Nicht das vor dem Essen unterlassene Händewaschen bringt euch in die Entfernung vom Vater, sondern eure fiesen Gedanken und euer destruktives Reden – das, was aus dem Herzen kommt und offenbart, was wirklich in euch vorgeht.
Ist das so schwer zu begreifen? Die Jünger jedenfalls brauchen mal wieder Nachhilfe. […]
Die Pharisäer sind über den ganzen Disput aufgebracht und verärgert. Wieder ist es ihnen nicht gelungen, Jesus zu stellen. Im Gegenteil: ER hat sie wieder einmal wie dumme Jungs vorgeführt und ausgekontert.
Damit macht man sich keine Freunde, das steigert ihre Wut! Jesus mahnt seine Jünger zur Gelassenheit: Lasst sie. Sie sind blinde Blindenführer. Daran könnt ihr nichts ändern, hier kann nur der Vater selbst Licht und Erkenntnis schenken.
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Kapitel 10, Abschnitt 160: Verführung Minderjähriger
160 Verführung Minderjähriger
Mt 18,6-7; Mk 9,42
Jesus spricht weiter über den Wert von Kindern und sonstigen Geringgeachteten und ER unterbricht dies mit scharfen Gerichtsworten.
Menschen zu Fall zu bringen, so dass sie das Vertrauen zu Gott verlieren, ist für Jesus ein Kapitalverbrechen. Schlimmeres als die Beziehung zum Vater zu zerstören gibt es für IHN nicht.
Wer das verursacht, für den wäre es noch das Erträglichste, nur mit einem Mühlstein um den Hals abzusaufen. Aber das wäre ja nur der erste Tod. Das Schlimmste im Gericht vor Gott kommt dann erst noch.
Jesus sagt hier ganz realistisch: das wird es in dieser von Gott entfernten Welt geben: Menschen werden andere – besonders auch gering geachtete Kinder – verführen und zu Fall bringen. Das Urvertrauen unschuldiger Kinder wird missbraucht und in Hass verwandelt werden.
Das ist bei Gott sehr schlimm!
Warum lässt ER es dann zu?
Hat Jesus nicht gesagt, dass niemand den aus seiner Hand reißen wird, den der Vater IHM gegeben hat? Wie passt das zusammen?
Bei Jesus weiß man oft nicht gleich, ob er über die zeitlich-irdische oder die ewig-himmlische Dimension redet. Seine Jünger haben mit IHM da auch oft aneinander vorbeigeredet.
Gewiss ist: wer so etwas tut, wird von Gott zur Rechenschaft gezogen. Besser ist es, wenn man das im Hier und Jetzt durch echte Buße und Umkehr regelt und das Angebot der göttlichen Vergebung annimmt.
Uns steht letztlich kein Urteil darüber zu, wie der gerechte, gnädige und heilige Gott dieses Dilemma auflösen wird: Menschen, auch kleine Kinder, haben vertrauensvoll einen guten Anfang mit Gott gemacht, sind dann unter dem Einfluss böser Menschen davon abgekommen und haben ggf. auch später in diesem Leben nicht mehr ins Vaterhaus zurückgefunden. Bleibt die Tür dann „für immer und ewig“ zu?

Band 1 wird fortgesetzt und ist am 15. März 2023 mit Band 2 erschienen.
ca. 500 Seiten, Hardcover, 27,90 € (D)
ISBN 978-3-949263-61-3
Direktbestellungen sind unter office@vindobonaverlag.com möglich.
Ab April '23 ebenfalls dann als e-book (22,99 €):
ISBN 978-3-949263-62-0
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... und die Welt legt IHN auf's Kreuz (Band 2, März 2023)
Schwerpunkt der Fortsetzung in Band 2 ist die Zuspitzung der Ereignisse in den letzten Monaten bis zum "Finale" in der Karwoche mit der Ermordung Jesu.
Detailliertes Inhaltsverzeichnis, s. download.
Hinweis für die Texte auf der Homepage: Fett gedruckte Sätze sind im Buch noch einmal durch "graue Kästen" am Seitenrand (als Blickfang) herausgehoben.
Das Buch enthält zahlreiche erklärende Fußnoten (oft mit biblischen Verweisstellen), die in diesen Leseproben nicht mit aufgeführt sind.
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Übersicht der Kapitel
Kapitelübersicht
11 Einer gegen alle
12 Gutes aus Galiläa?
13 Göttliche Begegnungen
14 JESUS - WANTED!
15 Weltenende
16 Zielgerade
17 Vermächtnis
18 Keine Passions"spiele"
19 Tod? - Besiegt!
Nachwort: Und nun?
7 Anhänge
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Kapitel 11, Einer gegen alle, Abschnitt 171: Zoff beim Freudenfest
171 Zoff beim Freudenfest
Joh 7,11–24
Quasi inkognito reist Jesus … abseits der Pilgerströme zum Laubhüttenfest im Frühherbst nach Jerusalem. Es ist ein Freudenfest wegen der Treue Gottes während der Wüstenwanderung mit Mose, dem hochverehrten „Mann des Gesetzes“. …
Im Volk munkelt und tuschelt man: Wo ist ER denn? – Jesus wird doch bestimmt zum Fest kommen und auch irgendwo hier sein. – Kommt ER etwa wieder nicht?
Die Meinungen sind – wie immer – geteilt: Ist ER ein Guter oder ein gefährlicher Verführer? Aber insgesamt herrscht wegen der Person Jesus von Nazareth bereits ein Angstklima. …
Und dann tritt ER wirklich auf, kommt aus der Deckung. In der Mitte der Festwoche geht der Wanderprediger aus Galiläa einfach ins Hoheitsgebiet der Pharisäer und Schriftgelehrten und lehrt im Tempel.
Wieso kennt ER die Schrift eigentlich so gut? ER ist doch gar kein Schriftgelehrter und hat keinen der anerkannten Lehrer gehabt. Ein Laie ohne einschlägiges Studium.
Und Jesus? Ohne Umschweife geht ER direkt in die Provokation: ICH brauche keinen biblischen Unterricht, weil ICH den Autor der Schrift persönlich kenne. Der hat MICH zu euch geschickt.
Ihr könnt es ja mal ausprobieren, indem ihr euch nach dem richtet, was ICH lehre, ob das Wahrheit von Gott ist oder mein eigenes, menschliches Gedankenwerk.
Es geht doch gar nicht um MICH, ICH mache und rede das alles nur zur Ehre Meines Vaters im Himmel – und damit euer Leben gelingt.
Ihr ehrt Mose, der euch doch im Auftrag Meines Vaters das Gesetz gegeben hat. Gut so, aber warum lebt ihr dann nicht danach? Aber das wollt ihr nicht hören, sondern Mich umbringen, weil ICH euch sage, wie es wirklich ist.
Jesus, hast DU inzwischen Verfolgungswahn? Wer will Dich töten? – fragen sie aus dem Volk. Haben sie noch nichts davon mitbekommen, was die geistlichen Chefs planen?
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 12, Gutes aus Galiläa?, Abschnitt 198: Kein Gammelfleisch
198 Kein Gammelfleisch!
Lk 11, 9–13
Jesus fordert ausdrücklich dazu auf: Bittet, sucht, klopft an … – Der gute Vater im Himmel wird wohlwollend reagieren.
Ja, ER wartet geradezu darauf, dass ihr euch mal wieder blicken lasst. Und wenn ihr kommt, wird ER euch Gutes geben. Sicherlich kein Gift und auch kein Gammelfleisch. Nur das Beste!
Und dann rückt Jesus die Verhältnisse zurecht: Ihr seid zwar sündige Menschen, die oft nicht tun, was dem Vater i.H. gefällt, aber wenn euch eure Kinder um Lebensnotwendiges wie Fisch und Ei bitten, dann werdet ihr ihnen ja auch nicht Todbringendes wie Schlangen und Skorpione geben.
Also: Wenn ihr das schon natürlicher Weise tut, dann doch wohl der Vater–Gott erst recht! Und mehr noch: Über alle Gaben hinaus, die dieses Leben lebenswert machen können, will ER sich selbst geben.
ER will noch viel mehr Seinen Geist in euch geben, denn das begründet die Gemeinschaft mit IHM und mit MIR. Gott will aus der Fülle Seiner Gaben schenken – aber am liebsten dann, wenn wir mit IHM in Gemeinschaft sind.
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Kapitel 13, Göttliche Begegnungen, Abschnitt 233 Männerwelten
233 Männerwelten
Mt 19,1–9; Mk 10,1–12
[…]
Aber dann spüren auch Pharisäer Jesus dort auf um IHN neuerlich herauszufordern und auf die Probe zu stellen: Wollen wir doch mal hören, was ER zur Ehescheidung sagt – und ob das nach unserem Mose–Verständnis gesetzeskonform ist. Für die sich verschärfende Strafverfolgung brauchten sie ja handfeste Beweise.
Typisch Mann fragen sie: Dürfen wir eine Frau, die wir nicht mehr haben wollen, ohne Begründung wegschicken? Also quasi wie einen Einwegartikel wegwerfen?
Jesus rückt die Dinge aus der Perspektive Gottes zurecht: Scheidung bzw. Trennung war in Gottes Schöpfungskonzept von Beginn an nicht vorgesehen oder gewollt – weder zwischen Mann und Frau noch zwischen Gott und Mensch.
Aber nun zieht das Zweite das Erste nach sich, weil die Schöpfungsharmonie dahin ist. Mose hat den Realitäten einer gefallenen Welt Rechnung tragen müssen. Es funktioniert jetzt eben nicht einfach so, dass Mann und Frau ein–für–allemal zusammenbleiben.
Ihr lieben Mose–Fans: Ihr habt von der Schöpfungsordnung gar nichts begriffen: Ein Mann und eine Frau sollten nach Gottes Willen eine neue Eheperson werden, … In gegenseitiger Ergänzung und Unterordnung würde das unter Gottes Anleitung perfekt.
Ja, Lust und Last liegen manchmal eng beieinander und Gegensätze, die sich erst verlockend anziehen, können sich später ganz schön auf die Nerven gehen. Aber das sind Wachstumsschmerzen in einer Welt mit gefallenen Egoisten. Jesus als Dritter im Bund will das zusammenhalten und zu einer reifen Frucht machen.
Die Herausforderer wenden ein: Aber Mose hat uns doch erlaubt, die Frau wenigstens mit einer Scheidungsurkunde wegzuschicken. Männerherrschaft im Patriarchat! Hauptsache wir werden sie los.
Nein, so war das von Beginn an nicht Gottes Plan. Diese Regelung ist eine Notordnung wegen eurer egoistischen Hartherzigkeit.
Was ist eigentlich mit den Frauen? Sind sie nur Spielbälle männlicher Begierde, die man nach Gebrauch einfach wegwerfen kann – oder die ansonsten wenigstens den Haushalt machen und das Essen auf den Tisch bringen?
Jesus lenkt – als Mann in seiner Kultur! – den Blick auf die betroffenen Frauen: Ihr Männer brecht erstens selbst die Ehe, wenn ihr euch eine andere Frau nehmt. Und außerdem zwingt ihr eure erste Frau in eine andere Beziehung, weil sie sonst keine Überlebenschance hat. Nach Gottes Ordnung ist das dann aber auch – von euch erzwungener – Ehebruch. So hat Mein Vater im Himmel das nicht gewollt!
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 14, JESUS WANTED!, Abschnitt 256: Net Schwätze, schaffe!
256 Net schwätze, schaffe!
Mt 21,28–32
Nachdem Jesus die hohen Herren zunächst düpiert hatte, fordert ER sie danach mit Gleichnissen seinerseits noch einmal heraus. Gott selbst kämpft gegen Sünde, Falschheit und Korruption. Jesus ist wie ein vollmächtiger Einzelkämpfer, der gleichzeitig Seine gewaltsame Beseitigung geradezu provoziert.
Es ist ein Geheimnis: Indem sich der vom Klerus aufgewiegelte Mob am Karfreitag an Jesus (= Gott!) austobt, zieht Dieser Gericht und Zorn des Vaters auf sich, damit die Irregeleiteten dann aus Gnade frei ausgehen können. Das kann sich kein Mensch aus-denken!
Seine Jünger sind zunehmend irritiert – hin– und hergerissen zwischen Jubel und Konfrontation, Hoffnung und düsterer Ahnung. Ihnen wird Jesus sich in seinen letzten Tagen noch einmal besonders zuwenden.
Liebe Glaubensprofis, lasst uns mal ein Gedankenexperiment machen. Jesus erzählt ihnen eine erfundene, aber realistische Alltagssituation. Jesus war (auch) ein hervorragender Storyteller.
Was meint ihr, wer den Willen Seines Vaters ausführt? Der, der es ankündigt und dann sein lässt, oder der, der sich erst weigert und das Gewünschte dann doch tut?
Was ist besser: Nein sagen und dann doch tun, oder Ja sagen und nichts tun? Was zählt: Reden oder Tun? Die Absicht oder die Umsetzung?
Na klar! Einfache Frage: Natürlich die umgesetzte Tat! Jesus, DU hast schon intelligenter gefragt.
Jesus sagt ihnen daraufhin Seine Meinung zum Täufer Johannes: Der hat bereits vor MIR klar und deutlich im Auftrag Gottes zu nachhaltiger Einstellungs– und konkreter Lebensänderung aufgefordert.
Die Leute mit einer zweifelhaften Biographie und einem gebrochenen Lebenslauf haben das begriffen und wollten sich wirklich ernsthaft ändern. Die Zöllner und Huren, die ihr für den Abschaum der Gesellschaft haltet, die haben begriffen, wie weit sie von Gott weg sind und dass sie sich ändern müssen.
Diese Menschen werden deshalb eher in das Reich Gottes kommen als ihr Selbstgerechten, die ihr meint, die Schrift zu kennen. Ihr habt keine Ahnung, was wirklich zählt. Ihr habt in eurer frommen Blase nichts verstanden und die Botschaft selbstherrlich abgelehnt.
Was meint ihr? Wen wird Gott wohl in Sein himmlisches Reich der Gerechtigkeit aufnehmen?
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Kapitel 15, Weltenende, Abschnitt 277: Naoh reloaded
277 Noah reloaded
Mt 24,32–41; Mk 13,28–37; Lk 17;26–36; 21,29–38
[…]
Jesus ruft seine Leute zur Wachsamkeit auf. Wieviel mehr gilt uns das heute, wo sich die „Zeichen der Zeit“ mehren. Das muss alles so kommen. Konsequent treibt die gottentfernte Welt ins Chaos und auf ihr Ende zu – sie ist in ihre eigene Negativdynamik dahingegeben.
Die rechtmäßige Bezahlung für das Misstrauen gegenüber Gott ist die dauerhafte Trennung von IHM – Das gilt auch für die Welt als Ganzes. Aber in die ganzen geschichtlichen Abläufe hineingewoben wirkt auch Gott weiterhin. ER sammelt die Gemeinde derer, die IHM vertrauen.
Ja, aber wann ist es denn nun soweit?
Jesus verrät es seinen Jüngern nicht genau und uns auch nicht. ER nennt Vorzeichen und die sollen wir wahrnehmen und richtig deuten. ER nutzt ein Gleichnis und mahnt zur Wachsamkeit:
Ende März ist es oft noch nasskalt und ungemütlich. Die Bäume stehen noch schwarz, kahl und entlaubt da. Wenn wir nicht aus Erfahrung wüssten, dass sie in ein paar Wochen grünen und blühen werden, würden wir das glauben? Vielleicht, wenn wir die ersten Blattspitzen und Knospen wirklich sehen: Es tut sich was!
So sollen wir die Entwicklungen beobachten: Gesellschaftlich, politisch, religiös. Wenn sich das immer mehr vom lebendigen Gott wegbewegt, dann können wir wissen, dass sich bald alles erfüllen wird, was Jesus und die Propheten vorausgesagt haben.
Aber was heißt schon „bald“ für einen Gott, der außerhalb von Raum und Zeit lebt? Vielleicht einfach: „Rechtzeitig“ oder „nicht zu spät“. Alle konkreten Berechnungen und Spekulationen sind uns untersagt – wer es trotzdem wagte, lag ausnahmslos daneben.
Die meisten Menschen halten das alles sowieso für abwegigen Unsinn: Wer will das denn wissen? Sie stolpern ohne Gott durch ihren Alltag, lästern IHN sogar und verachten die Gottesfürchtigen.
So war das bei Noah auch schon!
Der zog sein merkwürdiges Schiffsbauprojekt – an Land, weit und breit kein Wasser – im Gehorsam gegenüber seinem göttlichen Auftraggeber durch. Die Leute seiner Zeit verspotteten ihn deshalb und lachten sich halb schlapp über diesen „schrägen Idioten“.
Als Gott selbst die Arche verschloss und Noah, seine Familie und die Tiere in dem Kasten einsperrte, gab es für die, die draußen blieben, nichts mehr zu lachen.
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 16, Zielgerade, Abschnitt 287: Bombe beim Essen
287 Bombe beim Essen
Mt 26,20–25; Mk 14,17–21; Lk 22,21–23; Joh 13,21–30
Jesus ist natürlich auch Herr dieser denkwürdigen Passahfeier. Plötzlich zündet ER die nächste „Bombe“ und die feierliche Stimmung – wenn es sie denn überhaupt gab – ist endgültig dahin: ICH weiß, dass einer von euch MICH verraten hat und ausliefern wird. Es muss zwar so kommen, aber wer sich so gegen MICH stellt, wäre besser nicht geboren worden.
Man kann die berühmte Stecknadel fallen hören, den Jüngern bleibt der Bissen im Halse stecken. Alle sind verwirrt, beklemmende Stille.
Jeder hält es für möglich, dass Jesus ihn meint: Bin ich es etwa? Ja, wenn es hart auf hart kommt, scheint jeder zu allem fähig zu sein. Selbst Petrus überhebt sich hier scheinbar nicht über die anderen.
Jesus weiß, dass Judas sich schon mit den Obersten arrangiert hat. Jetzt macht ER es öffentlich: Das Dunkel muss ins Licht.
Judas, du bist es.
Den anderen elf mag ein Stein vom Herzen gefallen sein: Gott sei Dank, ich bin’s nicht – aber es wäre durchaus möglich gewesen …
[Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 17, Vermächtnis, Abschnitt 300: Unfassbar geliebt
300 Unfassbar geliebt
Joh 15,9–17
Es sind gewichtige Worte, die Jesus seinen Jüngern in den letzten freien Stunden sagt: Ein Vermächtnis, das ER nach der Auferstehung durch den Heiligen Geist bekräftigen und in Erinnerung rufen wird.
Wie bitte? Jesus liebt mich so, wie der Vater im Himmel IHN liebt – vollkommen, bedingungslos. Mehr geht nicht!
Jesus überträgt die vollkommene Vater–Sohn–Liebeseinheit auf Seine Gemeinschaft mit uns sündigen Geschöpfen. So sieht ER das – unglaublich, das ist unfassbar.
Bedarf es da noch einer besonderen Aufforderung, darin zu bleiben? Offenbar schon, denn unser stolzes Ego meint immer wieder, dass das Leben doch auch anders gelingen müsste. Tut es aber nicht.
Es klingt wie Folge und Voraussetzung zugleich: Seine Gebote halten – und die leiten sich alle aus dem einen zentralen Gebot ab: Liebt einander durch Unterordnung und Hingabe.
Und wie bleiben wir? Indem wir tun, was ER sagt oder auch fordert – und das sind nicht kleinliche Vorschriften, die eingehalten werden müssen. Daran sind schon die Pharisäer und Schriftgelehrten gescheitert. Liebt euch untereinander genauso wie ICH euch auch geliebt habe – durch selbstlose Hingabe. Klingt so einfach und ist oft doch so schwer.
Und wie „schaffe“ ich das? Gar nicht!
Eine solche Liebe wächst nur durch das „ER in mir und ich in IHM“ – eben durch das Bleiben in der Gemeinschaft mit Gott.
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 18, Keine Passions"spiele", Abschnitt 318: Kapitulation
318 Kapitulation
Joh 19,12–16; Mt 27,24–27; Mk 15,20
Ein letztes Mal versucht Pilatus (verzweifelt?) Jesus den Tod zu ersparen. Aber die Gegner Jesu legen nach: Wenn du das jetzt nicht ahndest, bist du kein Freund des Kaisers mehr. Pilatus, du musst jetzt konsequent loyal zum Kaiser sein und jeden Gottgleichverdacht bekämpfen, sonst bist du selbst bald deinen Job los. – Das zeigt Wirkung. Pilatus kapituliert.
Jesus wird auf den Platz hinausgeführt und Pilatus setzt sich auf den Richterstuhl. Er kommt nicht mehr darum herum ein Urteil zu sprechen. Aber noch ein letztes Mal appelliert er an die Juden: Da, seht euren König! Soll ich DEN wirklich hinrichten lassen?
Das müssen die Hohenpriester natürlich als Provokation auffassen und verrennen sich nun in die – gotteslästerliche! – Aussage: Wir haben keinen König außer dem Kaiser in Rom. Wenn das Gott ist: Nein danke! Dann ehren wir lieber den Gott–Kaiser.
Das ist die Bankrotterklärung der geistlichen Vertreter ihres Volkes. Sie haben den Tiefpunkt ihres Gottesverhältnisses erreicht: Cäsar ist höher als JHWH. Damit offenbaren sie, wie gottlos sie sind bzw. dass sie Gott wirklich los sein wollen.
Die Hohenpriester hetzen den Mob weiter auf, der Tumult wird immer heftiger, die ganze Situation scheint außer Kontrolle zu geraten. Das kann auch Pilatus nicht gebrauchen: Ein Aufsehen erregendes Eingreifen der Besatzungstruppen mit einem Blutbad während des Passahfestes. Rom würde Fragen stellen …
Pilatus ist längst nicht mehr der souveräne Potentat, der entscheiden kann, was er will. Er ist ein durch Ängste Getriebener: Sowohl vor dem unkontrollierbaren Mob der Juden als auch vor den dienstlichen und persönlichen Konsequenzen, wenn das hier schief geht.
[… Fortsetzung im Buch]
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Kapitel 19, Tod? - besiegt!, Abschnitt 330: Frauen, verkündigt!
330 Frauen, verkündigt!
Mt 28,7–10; Mk 16,7; Lk 24,9–11; Joh 20,11–18
Die himmlischen Boten und Jesus selbst geben den Frauen, die als erste das leere Grab gesehen haben einen klaren Auftrag: Geht und verkündet diese unglaubliche Tatsache den Jüngern und Petrus. …
Jesus und die Frauen! Welch eine Wertschätzung!
Frauen galten in der damaligen Gesellschaft nicht viel … Schon gar nicht galt ihr Zeugnis vor Gericht etwas – untauglich, sowieso nur Gerede, das ist Männersache. Das Weib schweige vor Gericht!
Und Jesus? Die Frauen sind auf ihrer „Flucht“ noch nicht weit gekommen, da tritt ihnen der Auferstandene selbst in den Weg: Seid gegrüßt! – Ein fast profaner Gruß, so als ob diese Begegnung nichts Besonderes wäre. Und ob die was Besonderes ist!
Für die Frauen ist es der nächste Flash. Ja, wahrhaftig! Es ist wirklich der HERR! …
Fürchtet euch nicht! Habt keine Angst!
Es klingt wie ein Trostwort: Ihr Lieben, es ist zwar alles sehr ungewöhnlich, aber es ist und wird alles gut. Vater sitzt im Regiment und ICH habe euch doch alles, was passieren wird, schon vorhergesagt. Keine Panik, beruhigt euch erstmal wieder.
Jesus bestätigt den Auftrag des Engels und adelt die tapferen, aber verwirrten Frauen, die es zuerst zum Grab zieht, während die Männer noch schlafen: Ihr sollt die ersten sein, die das wichtigste Ereignis der Geschichte verkündigen und in die Welt tragen.
Sagt und bezeugt den Männern, was ihr erlebt habt. Dann sollen sie erstmal nach Hause gehen, nach Galiläa. Dort werden sie Mich dann auch sehen, ICH gehe schon mal voraus.
Jesus selbst setzt diese Frauen als erste Zeuginnen Seiner Auferstehung ein. Eine juristische Revolution! Zeitenwende! Neue Zeitrechnung!
[… Fortsetzung im Buch]

Nach der Betrachtung des Lebens von Jesus Christus auf dieser Erde in Band 1 und 2 schließt sich mit Band 3 eine Vertiefung zu den Fragen nach Gottes Liebe, Zorn und Gerechtigkeit an, die zuvor bereits in drei Anhängen angerissen wurden.
Band 3 hat 476 S., Hardcover und ist im Juli 2023 erschienen. 28,90 € (D)
ISBN 978-3-949263-89-7
Direktbestellungen sind unter office@vindobonaverlag.com möglich.
Ab August '23 ebenfalls dann als e-book, 23,90 €:
ISBN 978-3-949263-90-3
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Übersicht der Kapitel
Übersicht der Kapitel
Teil I: Mehr Fragen als Antworten
01 Wird ein Gott der Liebe Menschen in die Hölle schicken?
02 Gericht und Gnade - viele Fragen
Teil II: Spurensuche
03 Gottes Liebe und Weltgericht - wie passt das zusammen? (nach Prof. S. Zimmer)
04 Hinweise in den Psalmen
05 Zwischenbilanz: Gottes Liebe und Sein Gericht - zentrale Thesen
06 Hinweise bei den Propheten
07 Jesus - was sagst DU zum Thema?
08 Was sagen die Apostel?
09 Großer Himmel - kleine Hölle? (nach Jens Kaldewey)
10 Was erwartet Gott von uns?
Teil III: Vom Ziel her denken
11 Enthüllung - die Offenbarung an Johannes
12 Weltgericht - alles kommt raus
13 Vollendung
5 Anhänge
Detailliertes Inhaltsverzeichnis s. download.
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aus der Einleitung
Vorwort [nur im Buch]
Einleitung
[…]
Ich spitze die Fragen zu diesem Spannungsfeld des sog. „doppelten Ausganges“ (Himmel oder Hölle) jetzt mal zu:
Kann man das eigentlich intellektuell redlich auf die Reihe kriegen, wenn wir
• einerseits Gott als ewig-gnädige Liebe glauben, feiern und loben – gestern, heute und in Ewigkeit unveränderlich derselbe, (Hebr 13,8) und
• andererseits Sein Wort, die Gute Nachricht!, so verstehen und interpretieren, dass mit dieser Liebe dem Einzelnen gegenüber nach Überschreiten der natürlichen Todeslinie definitiv und unbarmherzig Schluss ist? Und das trotz der Megainvestition Seines eigenen Lebens durch Jesus am Kreuz von Golgatha!
Wenn das richtig wäre, dass der geniale Schöpfer am Ende aller Zeiten nur weniger als 20 % Seines „Produktes Mensch“ ins Ziel gebracht hätte,
wenn folglich mehr als 80 % als unbrauchbarer Ausschuss auf der ewigen Müllkippe landen würden,
wenn Sein Erzfeind Satan folglich die Schlachten durch die Geschichte – rein quantitativ – gewonnen hätte,
dann wäre Gott – nach den Maßstäben unserer Wirtschaftswelt – ein miserabler Ingenieur bzw. ein unfähiger Geschäftsführer, der seinen Betrieb trotz XXL-Investitionen in den Ruin getrieben hätte.
Und das soll gleichzeitig intelligent, vollkommen und allmächtig sein?
Im Gegenteil: Wenn Gott auch noch allwissend ist, für jeden Menschen und die ganze Welt einen Plan hat, dann würde man Ihm im Insolvenzprozess noch Vorsatz und Unredlichkeit – vielleicht sogar Betrug – vorwerfen.
Gott hätte Seine selbst gesteckten und in der Bibel weltöffentlich proklamierten Ziele grandios verfehlt und wäre als Lebensmanager komplett gescheitert.
Wollen wir das ernsthaft glauben?
Das kann doch nicht der heilig-liebende Gott der Bibel sein, der
• uns im Alten Testament als Gesetzgeber Seine „Gebrauchsanweisung“ für das Leben gezeigt hat,
• sich im Neuen Testament durch Jesus Christus als Gottmensch und als Vater im Himmel offenbart hat und uns Versöhnung anbietet (2Kor 5,17–20)
• und nun durch den Heiligen Geist sogar in uns leben will.
[… Fortsetzung im Buch]
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Hinweis für die Texte auf der Homepage: Fett gedruckte Sätze sind im Buch noch einmal durch "graue Kästen" am Seitenrand (als Blickfang) herausgehoben.
Das Buch enthält zahlreiche erklärende Fußnoten (oft mit biblischen Verweisstellen), die in diesen Leseproben nicht mit aufgeführt sind.
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1.2 Risiko und Dilemma Gottes
1.2 Risiko und Dilemma Gottes
Als Gott sich entschloss: Lasst Uns (!) Menschen machen ... (1Mo 1,26) und dies mit sehr gut (V 31) bewertete, war ER bereit, gleichzeitig ein hohes Risiko einzugehen. Denn der Mensch sollte ein Bild sein, das Uns (!) gleich sei. (V26). Gott wollte ein entscheidungsfähiges Gegenüber, das aus freien Stücken Seine Liebe erwidern konnte, denn Marionetten können keine Liebe erwidern. Von Beginn an gibt Gott dem Menschen deshalb die Möglichkeit zu entscheiden, und gleichzeitig verzweifelt Gott geradezu daran, dass die Menschen nicht erkennen, dass ER doch der einzige Schöpfer und Gott ist, während sie lieber ihren selbsterdachten Götzen nachlaufen (eindrücklich z. B. in Jes 45).
Indem Gott dem Menschen die Freiheit gab, auf Seine Liebe mit JA oder NEIN zu antworten, war prinzipiell "vorprogrammiert", dass der Mensch auch von der Möglichkeit des NEIN Gebrauch machen würde. Der Prüfstein für das Vertrauen und die Liebe des Menschen zu seinem Schöpfer war das Genussverbot vom Baum der Erkenntnis (1Mo 2,17), mit der gleichzeitigen "Ansage": Tod bei Zuwiderhandlung.
Die ersten Menschen übertraten und missachteten das (bis dahin einzige!) Gebot Gottes und ER musste Seine Ansage umsetzen: Verweis aus dem Paradies und damit Ende der sichtbaren Gemeinschaft mit dem Schöpfer. Das ist die erste Stufe des Todes: Die direkte (geistliche) Verbindung zum Schöpfer-Vater ist abgerissen, der Mensch ist nun autonom und auf sich selbst gestellt. Er unterliegt jedoch weiterhin dem Fortgang der schöpfungsmäßig-biologischen Funktionen und Gesetzmäßigkeiten.
Seitdem findet der Fortgang der Menschheitsgeschichte "auf der falschen Seite der Mauer" (vgl. Max Lucado mit seiner Geschichte „Der Fall“) statt – wir leben nicht mehr in unserer eigentlichen Bestimmung der paradiesisch-direkten Beziehung zum Vater. Gott zieht sich zwar nicht völlig zurück, sondern wirkt in das Menschheitsgeschehen hinein, aber die Todeslinie nimmt ihren weiteren Verlauf: Es folgt – mit zeitlicher Verzögerung – der leibliche Tod in dieser Welt – das ist die zweite Stufe. Das Biologisch-Geschaffene hört auf zu existieren und kann keine Verbindung zu Gott mehr haben.
Bleibt die Frage nach der dritten Stufe des Todes: Bleibt der Mensch von seinem Schöpfer auch für immer und in Ewigkeit getrennt oder wird die Gemeinschaft in einem neuen Paradies wieder hergestellt – und wenn ja für wen?
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2.2.5 Mehr Gnade als Zorn
2.2.5 Mehr Gnade als Zorn
Wir können Gott zwar nicht denken und nie vollständig verstehen. Aber ER offenbart sich doch, damit wir Ihm auf die Spur kommen können. Und da will ich lieber größer von Seiner Barmherzigkeit, Gnade, Güte und Geduld denken. Sie wird am Ende über unsere Verfehlungen und Seinen Zorn siegen. Oder wie soll das sonst gehen, dass bis zuletzt die Liebe – neben Glauben bzw. Vertrauen und Hoffnung – das Größte ist (1Kor 13,13), und dass Gott in Seiner Dreieinheit selbst vollkommene Liebe ist, in die ER Seine gute Schöpfung hineinlieben will?
Für mich ergibt sich im Moment ein durchaus stimmiges Gesamtbild, das sich mit der immerwährenden Güte Gottes (… und Seine Güte währt ewiglich) sehr viel besser vereinbaren lässt, als die knallharte schwarz-weiß-Botschaft: Wer sich im Hier und Jetzt nicht „für Jesus entschieden hat“, ist ein für alle Mal „verloren“, i. S. v.: auf ewig gescheitert, abgeurteilt und dauerhaft fern von seinem Schöpfer.
Es kann doch nicht die Verwirklichung des Willens und der Liebe Gottes sein, wenn mehr als 80 % aller Menschen aller Zeiten chancenlos fern von Gott „in der Hölle schmoren“ – nur weil sie zur falschen Zeit am falschen Ort gelebt haben.
Oder weil sie einfach noch nicht so weit oder überhaupt nicht in der Lage waren, dass sie ein JA zu Jesus hätten finden können. Man denke nur an geistig Behinderte, psychisch Kranke oder gar an abgetriebene Embryonen (das sind auch schon Menschen in einem frühen, vorgeburtlichen Entwicklungsstadium!) oder früh verstorbene Kinder.
Manche sind sicher auch durch zweifelhaftes „Bodenpersonal Gottes“ davon abgehalten worden.
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3.2 Das Weltgericht (nach Prof. Zimmer)
3.2 Das Weltgericht (nach Prof. S. Zimmer)
Schon im AT scheint immer wieder durch, dass Gott auch Seine Feinde liebt. Jesus lehrt es dann sehr deutlich und zugespitzt: Ihr sollt alle Menschen vorbehaltlos lieben, sogar die Feinde.
Aber auch Jesus hat über das (Welt-)Gericht gelehrt. Wir kommen an dem Thema nicht vorbei.
Wie bekommt man die Liebe Gottes und Sein Weltgericht zusammen? Die Botschaft ist: Das Weltgericht schränkt die Liebe Gottes nicht ein! Nur ein liebender Gott kann überhaupt ein solches Gericht durchführen – es qualifiziert Seine Liebe.
Warum gibt es überhaupt „am Ende der Zeit“ ein Weltgericht? Weil es das Böse und den Bösen gibt – das müssen wir heute auch wieder klar und deutlich sagen. Die Existenz des Bösen darf nicht kleingeredet werden. Das Böse muss gerichtet werden und das Ende des Bösen ist bei Gott bereits beschlossen. In der ewigen Gemeinschaft mit Gott wird es dann nichts Böses mehr geben.
Rettet nicht „allein der Glaube an Jesus ohne die Werke?“
Im Weltgericht geht’s um die Werke, was ich getan habe (mit oder ohne Glauben), nicht um den Glauben, der ist ohnehin nur Geschenk von Gott. Das Weltgericht ist keine Veranstaltung, um gescheiterte Menschen abzustrafen – das ist griechisch-römisches Denken.
Im hebräischen AT gibt es kein Wort für Strafe, es geht immer um die Tatfolgen! Biblisch gibt es keinen strafenden Gott in dem Sinne, dass ER nachträglich Sanktionen für Fehlverhalten verhängt.
Demzufolge ist das Weltgericht kein Strafgericht, sondern im Weltgericht kommen wir zur Erkenntnis der Folgen dessen, was wir auf dieser Welt getan bzw. angerichtet haben. Durch die Konfrontation mit unseren Tatfolgen kommen wir selbst zur vollen Selbsterkenntnis. Dann gibt es nichts mehr schönzureden.
[… Fortsetzung im Buch]
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4.1.2 Blitzlicht: Ist Gott ein Diktator?
4.1.2 Blitzlicht: Ist Gott ein Diktator?
Ist Gott am Ende ein diktatorischer Tyrann, der sich letztlich gewaltsam durchsetzt und Seine Feinde rigoros platt macht?
Wünschen wir uns das nicht manchmal sogar?
Wenn wir so leicht und herausfordernd fragen: Wie kann Gott das zulassen?, impliziert das doch den Wunsch bzw. die Aufforderung: GOTT, jetzt schreite mit Deiner Macht doch endlich mal (gegen das Böse) ein!
Nur, wo soll ER damit denn anfangen?
Kinderschänder sollen möglichst auf der Stelle tot umfallen! Politische Gewaltherrscher, die Oppositionelle ermorden lassen, auch. Aber meine Lügen, meinen Hass und meine Gleichgültigkeit soll ER tunlichst übersehen?
Ist Gott also auch so ein tyrannischer Diktator, der neben sich keine andere Meinung und keine andere Anbetung zulässt? Wird bei Ihm alles, was nicht Seinem Wort und Willen entspricht, intolerant wegzensiert? Werden alle weggesperrt oder umgebracht, die es wagen, Ihm zu widersprechen?
JA und NEIN.
JA, weil Gott am Ende, nach einer langen Zeit des Ausreifens, tatsächlich alles Böse und den Bösen vernichten wird. Alles, was nicht Leben, sondern Tod bringt und in sich trägt, muss beseitigt werden. Das Leben soll und muss gewinnen! Wenn Gottes Geduld, zu ertragen, was gegen Ihn und Seine gute Schöpfung gerichtet ist, erschöpft ist, ist für Seine Gegner Schluss mit lustig.
NEIN, JHWH und Jesus sind natürlich in keiner Weise mit politischen Diktatoren in dieser Welt gleichzustellen, denn es geht hier um die Durchsetzung Seiner guten Lebensordnungen und die Aufrichtung Seines Friedensreiches mit erneuerten Beziehungen.
Und wenn der dreieinige Gott, der sich in der Bibel umfassend den Menschen mitteilt, wirklich der einzige Schöpfer ist, den es tatsächlich gibt und deshalb alle Religionen nur Ausdruck der Suche des Menschen nach dem verlorenen Paradies sind, dann hat ER auch jedes Recht dazu, Seine gute Schöpfung wieder in Ordnung zu bringen und Seinen Erzfeind, der das verhindern will, zu liquidieren.
Wer dann immer noch die Option der Unabhängigkeit von und der Opposition gegen Gott als die bessere ansieht und lieber weiter im Dickicht der Religionen und Weltanschauungen die „Pluralität der Meinungen“ hochhalten will, kann das durchaus tun – aber er wird in der Neuen Welt Gottes dann nicht dabei sein.
In der Neuen Welt, dem vollendeten Reich Gottes, wird es keine destruktive Opposition gegen Ihn, den guten Erfinder des Lebens, mehr geben.
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5 Auszug aus der Zwischenbilanz
5 Auszug aus der Zwischenbilanz
[…]
Zunächst: Das Nachfolgende sind Thesen und keine Proklamationen „neuer Wahrheiten“. Sie sind nicht aus „philosophischen“ Überlegungen oder „besonderen Offenbarungen“, sondern durch Forschen in den biblischen Schriften entstanden.
In all dem sind sie zweifellos immer unvollkommenes Erkenntnisstückwerk, das fortlaufend an der Bibel überprüft und ggf. auch korrigiert werden muss.
Ich bin fest davon überzeugt, dass Gott uns Sein Wort und Seine Offenbarungen gegeben hat, damit wir darin forschen, um die Zusammenhänge immer besser – wenn auch weiterhin unvollkommen – zu verstehen.
Im Laufe des Studiums ist mir insbesondere aufgefallen (unter Benutzung auch von biblischen Wörterbüchern und Lexika), dass unser „landläufiges“ Verständnis zentraler Begriffe wie z. B. Sünde, Gerechtigkeit oder Ewigkeit mehr vom philosophisch-griechischen als vom biblisch-hebräischen Denken geprägt ist und deshalb oft an der eigentlichen Bedeutung im ursprünglichen biblischen Zusammenhang vorbei geht.
Folgende Thesen skizziere ich mit der Absicht, ein neues Nachdenken anzuregen und sie auch gemeinsam am Gesamtzeugnis der Bibel zu überprüfen. Zentral ist dabei die Frage, ob es auch im Gericht noch Gnade gibt oder ob mit dem Tod des Menschen jede Möglichkeit ausgeschlossen ist, noch zu seinem Schöpfer umzukehren.
Es folgen 13 Thesen und ich begegne dem „Vorwurf“ der Allversöhnung, die ich nicht vertrete.
[… Fortsetzung im Buch]
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6.1.3 Die Frau in der Tonne
6.1.3 Die Frau in der Tonne
In der siebten Vision sieht Sacharja in Sach 5,5–11 eine Tonne [aus der Erde?] hervorkommen. Der Engel erklärt: Das ist die Schuld der Menschen im ganzen Land.
Plötzlich sieht Sacharja, wie sich der schwere Bleideckel der Tonne hebt und darunter sitzt eine Frau in der Tonne. Wiederum erklärt der Engel: Das ist die Gottlosigkeit. – Die Frau will der Tonne offenbar entfliehen, aber der Engel stößt sie zurück und knallt den Deckel wieder zu:
Die Gottlosigkeit kann dem Gericht nicht entfliehen!
Anschließend kommen zwei andere Frauen – mit Flügeln wie Störche und von Winden getragen – und heben die ganze Tonne hoch, so dass sie zwischen Himmel und Erde schwebt. Sie tragen die Tonne davon.
Der Prophet fragt: Wohin bringen sie die Tonne denn? Und der Engel antwortet: Ihr [der Tonne bzw. eigentlich der Frau darin] soll ein Haus [oder: ein Tempel] im Land Schinar gebaut werden und dort wird sie auf einen Podest gestellt [d. h. dort bekommt sie, die Gottlosigkeit, ihren Platz].
Was hat es mit dem Land Schinar auf sich?
[es folgen erklärende Bibelstellen …]
Das Land Schinar steht also für die überhebliche und gewalttätige Gottlosigkeit des Menschen, die unter dem Fluch Gottes steht.
Hans Brandenburg erläutert (zusammengefasst):
• […]
• […]
• Die Reinigung der Tonne muss innen bei „der Frau“, also der Gottlosigkeit, anfangen, nicht bei der äußerlichen Wäsche der Tonne, also dem aus der Gottlosigkeit folgenden schuldhaften Handeln.
• „Die fliegenden Gestalten entführen das Scheffelmaß der Schuld, deren Kern die Gottlosigkeit ist. Sie handeln auf Befehl Gottes. Was in keines Menschen Gewalt steht, das tut Gott. Durch Seine Allmacht wird diese hässliche Last entfernt. Das ist wirksame Gnade.“
Mit anderen Worten: Gott beseitigt die Sünde. ER löst das Problem der Trennung von Mensch und Gott! Die Gottlosigkeit bekommt im Gericht ihren Platz im „Land des Fluches“ – aber der begnadigte Sünder, dem sie anhing, geht befreit aus dem Gericht hervor.
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6.2.2 Priester vor Gericht
6.2.2 Priester vor Gericht
In seiner vierten Vision sieht Sacharja in Kapitel 3 zunächst eine Gerichtsszene:
• Der Hohe Priester Joschua steht dort als Angeklagter, stellvertretend für das ganze sündige Volk, in unreinen Kleidern.
• Der Engel des Herrn ist stellvertretend für JHWH der Richter.
• Satan als Ankläger steht neben Joschua, aber er wird zurechtgewiesen (wörtlich: angeschrien; also: Gib jetzt Ruhe!)
Joschua (oder Jeschua, der hebräische Name für Jesus!) ist dabei
• sowohl der historische Hohe Priester zur Zeit von Sacharja und Haggai
• als auch ganz deutlich ein typologisches Vorbild auf Jesus (Sach 3,8), den endgültigen Hohen Priester.
Was passiert nun in diesem Prozess?
Joschua steht mit der Schuld des Volkes vor dem Richter, dem Engel des Herrn. In der typologischen Übertragung heißt das: Jesus steht dort beladen mit der Schuld der ganzen Welt – aber der Engel des Herrn, das ist ja auch Jesus!
Jesus, der Richter, identifiziert sich also völlig mit der Schuld der Menschen. ER trägt sie ins Gericht und richtet dann über sich selbst. Was kann das anderes ergeben als Freispruch!
Satan hat hier nichts mehr zu melden. SCHWEIG! – Das bedeutet: Wenn Gott durch Vergebung die Schuld bereinigt hat, hat der Satan kein Recht mehr zur Anklage. Es gibt nichts mehr anzuklagen, weil Gott es getilgt hat.
[… Fortsetzung im Buch]
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7.2 Auszug aus einem Exklusivinterview mit Jesus
7.2 Auszug aus einem Exklusivinterview mit Jesus
[…]
Jesus, Ich möchte mit Dir heute gern über das große und schwere Thema von Gericht und Gnade sprechen. Es gibt viele Menschen, die das bewegt.
Ja, das verstehe ICH. Das ist wirklich ein wichtiges Thema, über das ihr mehr sprechen solltet. Dann schieß mal los!
DU sagst, dass wir nicht über den anderen richten sollen. Das scheint sogar ein roter Faden durch die ganze Bibel zu sein. Wie soll das gehen? Wir urteilen und beurteilen doch ständig. Und Richter müssen auch von Berufs wegen richten – also Entscheidungen zur Rechtsprechung treffen.
Was ICH meine, ist das herabsetzende Ver-urteilen, das den anderen erniedrigt und sich selbst in eine bessere Position bringt. Ihr mäkelt gern an den Defiziten des anderen herum, aber nehmt die eigenen Schwachstellen nicht wahr. Seid barmherzig mit dem anderen – und mit euch selbst. Perfektionismus ist ein absoluter Beziehungskiller.
[…]
Jesus, ich komme zum Kern der Sache: Wie sollen wir die unermessliche Liebe Gottes und Sein Gerichtshandeln zusammenkriegen?
Zunächst einmal: Dass es euch überhaupt gibt, war ein Akt der Liebe. Wir wollten Menschen schaffen, die mit Uns freiwillig in Gemeinschaft leben. Dies setzte allerdings voraus, euch eine wirkliche Entscheidungsfreiheit zu lassen. Leider, aber voraussehbar, haben Adam und Eva sich für einen Weg unabhängig von Uns entschieden. Damit begannen eure Probleme, aber Unsere Liebe hat das nicht vermindert.
Ja, aber warum müsst ihr immer mit Gericht drohen (und es ggf. dann auch vollziehen), wenn sich der Mensch auf seinen eigenen Wegen doch sowieso verheddert?
Wir müssen oft gar nicht mit Gericht drohen. Wenn Wir’s einfach laufen lassen und der Mensch in seinen Problemen ohne Uns untergeht, dann ist das auch schon Gericht.
Wir rufen und warnen immer wieder, aber um euretwillen greifen Wir auch manchmal direkt ein, damit ihr die Wege verlasst, die euch kaputt machen und nicht zum Ziel führen. Aber die Entscheidung bliebt immer bei euch.
[…]
Ein ganz großes Thema ist bei DIR Vergebung. Könnte man sagen, dass daran letztlich alles hängt?
Absolut! Das war der Sinn Meines ganzen Auftretens vor 2000 Jahren. Wir haben alles getan, damit ihr zurückkommen könnt. […]
Vergebung ist der Schlüssel, um zerbrochene Beziehungen zu heilen und wieder in Ordnung zu bringen. Das fängt bei jedem Einzelnen an, wenn er beschließt: Ich will dem anderen die Fehler und Versäumnisse, ja meine Verletzungen, nicht mehr nachtragen. Das ist der Weg zum Frieden, den Wir meinen.
Ihr sollt aus Unserer Vergebung leben, aber die muss sich dann auch unter euch zeigen und fortsetzen, sonst funktioniert das nicht. Weil das so wichtig ist, habe ICH es im Anschluss an Mein Mustergebet für euch ausdrücklich noch einmal hervorgehoben.
Und wenn wir von dieser Erde abtreten, stehen wir plötzlich vor Dir und dann legst DU Deinen Maßstab an unser Leben an.
In der Tat, darauf läuft alles hinaus. Vater hat MIR die Vollmacht zum Gericht übertragen, weil ICH für alle Schuld mit Meinem Leben bezahlt habe. ICH werde mit jedem noch einmal ausführlich über sein Leben reden – und zwar unabhängig davon, ob er jetzt schon einen Anfang mit Mir gemacht hat oder nicht.
Da werden wir alles gemeinsam durchgehen und alles Misslungene, Fiese, Perverse oder wie auch immer Böse muss weg und entsorgt werden. Dem Einsichtigen vergebe ICH das.
Da stehe ich dann ganz allein und nackt vor Dir …
… ja, so kann man es sagen. Aber du bist ja nicht allein, ICH bin ja da und der Richterstuhl ist gleichzeitig der Gnadenthron. Und du bleibst auch nicht nackt. Du musst zwar „in Meinem Blut“ reingewaschen werden, aber danach gibt’s Feierkleider für das große Fest.
Ja, das ist mir alles geläufig, das gilt für Christen, die sich in diesem Leben für einen Anfang mit Dir entschieden haben. Aber was ist mit all den anderen, denen das nicht vergönnt war?
Unterschätze die Gnade Gottes und die Reichweite der Wirksamkeit Meines Todes auf Golgatha nicht. ICH habe in der Bibel immer wieder gesagt, dass das Gericht (oder wenn du so willst: die Rechtsprechung) über die Werke erfolgt.
In der Lebensführung zeigt sich bei jedem seine Gesinnung. Und wenn du sagst, dass du Gott liebst, dann sollte man das auch am Umgang mit der Schöpfung und den Mitgeschöpfen erkennen.
[… Fortsetzung im Buch]
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8.3.2 Versöhnung mit Gott
8.3.2 Versöhnung mit Gott
Gott will die Sünden vergeben und die Beziehung zum Menschen wieder herstellen. Die Basis dafür ist Seine Bereitschaft zur Versöhnung. Vergebung und Versöhnung ermöglichen einen Neuanfang. Und das geht immer von Gott aus, wir sind nur Empfänger und können zu diesem Geschenk lediglich DANKE sagen und dann vorsichtig anfangen, es auszupacken.
2Kor 5,17–21: Darum, wenn jemand in Christus ist [d. h. sein Leben mit Ihm vertrauensvoll verbunden hat], dann ist er ein neuer Mensch geworden; das alte Leben [ohne Gott] ist vergangen, es hat tatsächlich ein neues Leben [mit Gott] begonnen! Aber das alles wirkt Gott, der uns durch Jesus Christus mit sich selbst versöhnt hat.
ER hat uns beauftragt, nun die Versöhnung zu verkündigen. Denn Gott selbst war in Christus und ER versöhnte die Welt mit sich selbst und rechnet uns nun unsere Sünden nicht mehr an, sondern ER hat unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet. Deshalb sind wir nun anstelle von Christus Botschafter der Versöhnung, denn Gott ermahnt durch uns: Lasst euch versöhnen mit Gott.
[…]
1Tim 2,4–6: Gott will, dass allen Menschen geholfen wird und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. Denn es gibt nur einen Gott und nur einen Vermittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich Jesus Christus, der sich als Mensch selbst für alle zur Erlösung hingegeben hat. Dies soll jetzt verkündigt werden.
Das große Angebot Gottes lautet: Du darfst mit deinen Verfehlungen jederzeit zu Mir kommen – nach Hause. Herzlich willkommen! Du darfst alles bei Mir abladen. ICH nehme dir deinen Rucksack ab und du kannst befreit weitermachen.
1Joh 1,9–2,2: Wenn wir aber unsere Sünden bekennen [d. h. anerkennen, zugeben und aussprechen], dann ist ER treu und gerecht, dass ER uns die Verfehlungen vergibt und uns von aller Ungerechtigkeit befreit. Wenn wir allerdings sagen: „Ich habe doch gar nicht gesündigt“, dann machen wir Ihn zum Lügner, und Sein Wort ist nicht in uns.
Meine lieben Kinder [Gottes], ich schreibe euch das, damit ihr nicht sündigt. Und wenn jemand einen Fehltritt hat, dann haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, der gerecht ist. Und derselbe ist die Versöhnung für unsere Sünden, nicht allein aber für unsere, sondern auch für die der ganzen Welt.
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9.1 Der Richter und das Gericht (nach J. Kaldewey)
9.1 Der Richter und das Gericht (nach J. Kaldewey)
Grundlegend ist, dass Gott als Richter der Gleiche ist wie der Schöpfer und der Erlöser. Da ER sich in alle Ewigkeit nicht ändert, ist ER in Seinem ganzen Wesen immer Liebe, die sich durch Gnade, Barmherzigkeit, Güte und Geduld konkretisiert – das gilt auch im Gericht.
Zweifellos gibt es ein Gericht, in dem jedes einzelne Leben beurteilt werden muss – mit allem Positiven und allem Negativen. Das Böse muss in jeder Form zur Sprache kommen und gerichtet werden. Auch das Gute, Gott Wohlgefällige, wird betrachtet und gewürdigt werden. In nahezu jedem Leben wird es beides geben.
Jens Kaldewey entfaltet danach, dass nicht allein eine „Entscheidung für Jesus“ der einzige Maßstab ist, der über die Ewigkeit mit oder ohne Gott entscheidet, sondern dass es insgesamt acht derartige Maßstäbe gibt, die alle – mit unterschiedlichem Gewicht – an die Bewertung eines Lebens angelegt werden – und das gilt für Christen genauso wie für alle anderen Menschen.
Gottes Rechtsprechung ist außerordentlich komplex und urteilt nicht nur eindimensional (Ja oder Nein zu Jesus), sondern multidimensional – und in seiner Gesamtheit völlig gerecht.
Diese Maßstäbe lassen sich aus der Geschichte Gottes mit Seinem Volk, den Aussagen Jesu und der Realität der Gemeinde des Christus ableiten.
Diese acht Maßstäbe sind:
• Jesus Christus und das Buch des Lebens: Das ist der wichtigste Maßstab! […]
• Unsere Reue – die ehrliche Einsicht in das Fehlverhalten. […]
• Gottes Gebote – und deren grundsätzliche Einhaltung (bei aller Unvollkommenheit und Fehlerhaftigkeit) […]
• Gottes Barmherzigkeit – Wenn wir hier schon miteinander barmherzig sein sollen, […]
• Gottes Offenbarung – Es wird eine Rolle spielen, was wir vom Willen Gottes gewusst bzw. erkannt haben und ob wir unser Leben auch danach gestaltet haben. […]
• Unsere Früchte – […] Haben wir insgesamt eher Segensspuren hinterlassen oder Spuren von Spaltung, Hass und Verwirrung?
• Unsere Absichten – Mitentscheidend sind unsere Motive und grundsätzlichen Herzenshaltungen, […]
• Ausgleichende Gerechtigkeit – Dies ist ein Prinzip Gottes, das sich in der Sozialgesetzgebung des AT (…), verstärkt durch Jesus in der Bergpredigt, findet. – […]
Wir können deshalb also erwarten, dass im Gericht nicht nur (nach dem ersten Maßstab: kognitiv-bewusstes Ja oder Nein zu Jesus) abgeurteilt wird, sondern dass jedes Leben mit seinen Licht- und Schattenseiten unter dem liebenden Blick Gottes beurteilt, geheilt und zurechtgebracht werden soll – und das unter den Vorzeichen Seiner Gnade und Barmherzigkeit, Güte und Geduld.
[… Fortsetzung im Buch]
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10.1. Was will Gott von uns?
10.1. Was will Gott von uns?
Der Prophet Micha 6,8 fasst gut zusammen, was Gott von uns möchte:
Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet (bzw. fordert) – nämlich:
Gottes Wort halten,
Liebe üben und
demütig sein vor deinem Gott.
Gottes Wort halten: Ja, ER hat uns alles gesagt, wie das Leben „funktionieren“ soll, wissend, dass wir es aus eigener Kraft nicht hinkriegen. Aber ER in mir will es im Wettstreit mit meinem widerspenstigen Ego hinkriegen. Und ER schafft das auch – in diesem Leben oder auch noch danach, sonst wäre ER nicht der allmächtige Gott, der Seinen Willen zu Seinem Ziel bringt. (Jes 46,9.10! )
Liebe üben und Gutes tun: Zaghaft fängt das hier an und es gelingt uns (mit Gottes Hilfe) sogar hier und da. Aber wenn Gott am Ziel alles in allem und allen ist, dann gibt’s tatsächlich nichts anderes mehr.
Demut vor Gott: Das ist, Ihn als Schöpfer allen Lebens respektieren, anerkennen, loben, ehren und anbeten. Diese Ehre will und wird ER mit keinem von Menschen erdachten Götzen teilen – und schon gar nicht mit Seinem Erzfeind Satan. Das Gegenteil, den frechen und selbstgerechten Stolz, wird Gott verurteilen. (1Petr 5,5)
10.1.1 Einführung
Die Hauptsumme aller Lehre.
Es gibt im AT und besonders im NT etliche Stellen, die kurzgefasst zum Ausdruck bringen, wie sich Gott das Leben mit Ihm und untereinander vorstellt, z. B.: Pred 12,13.14; 1Tim 1,5; Gal 6,2.
Auch Jesus selbst hat es prägnant zusammengefasst:
Mt 22,37–40: An der Erfüllung des Doppelgebotes der Liebe hängt das ganze Gesetz und die Propheten.
Mt 7,12: (Die goldene Regel) Alles, was ihr von den Menschen erwartet, das sie euch tun sollen, das tut ihr ihnen [zuerst selbst] auch! Denn darin besteht das Gesetz und die Propheten.
Na, dann ist ja alles klar! – Ende der Durchsage!
Oder sollten wir es doch etwas genauer betrachten?
[… Fortsetzung im Buch]
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11.2.3 Ein gewaltiges Gesamtgemälde
11.2.3 Ein gewaltiges Gesamtgemälde
Man wird der Offenbarung mit ihren Bildern und Symbolen kaum gerecht, wenn man sie chronologisch liest. Johannes konnte ja nicht anders, als alles nacheinander aufzuschreiben und in seine (und letztlich auch unsere) Zeit zu transportieren. Es heißt aber immer wieder: Und ich sah … bzw. Dann oder danach sah ich … Was Johannes nacheinander sieht und aufschreiben soll, bedeutet aber nicht, dass dies auch in gleicher Weise nacheinander geschieht.
Es scheint eher so, als ob Johannes wie in einer Galerie vor einem riesigen Gemälde steht, bei dem er sich nacheinander verschiedene Details ansehen kann, sie quasi herauszoomt und dann beschreibt – sie sind aber bereits alle gleichzeitig vorhanden.
In unserer heutigen digitalen Welt ist es selbstverständlich, innerhalb von Dokumenten zu anderen Quellen zu verlinken und dadurch zu weiteren Informationen und tieferen Verständnisebenen zu kommen. Diese Vorgehensweise dürfte für Gott in Seinen Mitteilungen an die Menschen auch kein Problem sein.
Diese Sicht gilt im Übrigen für die ganze biblische Offenbarung. Gottes Wort in der Bibel ist wie ein riesiges 3D-Puzzle und letztlich kann nur ER selbst uns zeigen, welches Teil an welche Stelle gehört und wie die Zusammenhänge sind.
Die biblische Wahrheit wird nicht dadurch falsch, dass wir noch nicht wissen, wo welche Puzzleteile hinkommen. Aber im Laufe der Zeit finden die Teile ihren Platz und das Gesamtbild vervollständigt sich. So schreitet die Enthüllung der göttlichen Wahrheit im Detail immer weiter voran und unser Verständnis wächst – unter der Leitung Seines Geistes.
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12.1 Tod - und kein Ende
12.1 Tod - und kein Ende
[…]
Alle Menschen, die zu Lebzeiten keinen Anfang mit Jesus gemacht haben, müssen in der Untersuchungshaft (Totenreich) auf das große Weltgericht warten.
An der „Wiederbelebung“ in der Auferstehung kommt aber letztlich niemand vorbei, keiner kann sich ihr entziehen.
Auch die Offenbarung an Johannes sagt in 20,13, dass zum Weltgericht das Totenreich völlig entleert wird. Die Untersuchungshaft wird beendet, das „Gefängnis der Geister“ (1Petr 3,19) hat ausgedient. Es kann dann wie eine leere Verpackung entsorgt werden und landet deswegen im Feuersee. (Offb 20,14)
Dann hat Jesus mit Seiner Schlüsselgewalt (Offb 1,18) den Befehl zum finalen Exodus aus dem Totenreich gegeben. Alle müssen raus aus der U-Haft und in die Gerichtsverhandlung, die mit einem Urteilsspruch enden wird.
Jetzt kommt alles raus!
Dann steht jeder allein mit seinem Leben vor seinem Schöpfer. Gott hat alles mitbekommen, auch das Geheime, Gemeine und Verborgene. […]
Dann gibt es kein Entrinnen mehr. Die Toten – Promis und angesehene Menschen, Nichtse und Loser gleichermaßen, ausnahmslos alle – können jetzt nicht mehr fliehen. Sie müssen vor dem lebendigen Gott stehen: Jetzt verantworte dich für das, was du aus dem Leben gemacht hast, das ICH dir geschenkt habe.
Ausweglos kann der Mensch nun nicht mehr vor seinem Schöpfer weglaufen, der Tod ist eben nicht das Ende. Der, der das A und das Z, der Anfang und das Ende ist, der setzt mit Seinem Urteil jetzt den Schlusspunkt.
Der Mensch steht vor Gott – und hat nichts mehr zu sagen. Es gibt nichts mehr zu erklären und zu rechtfertigen. Gott weiß sowieso und längst alles. Die Werke und die Motivationen, die dahinterstecken. „Werke“: Das ist denken, reden, tun, alles, was aus der grundlegenden Lebenseinstellung und dem Charakter folgte.
Da stehst du dann im Scheinwerfer der göttlichen Gerechtigkeit. Der Schöpfer durchleuchtet dich umfassender und perfekter als ein ambitionierter Überwachungsstaat in dieser Welt das je hinbekommen könnte.
[… Fortsetzung im Buch]
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13.2 Garten Eden - dechiffriert
13.2 Garten Eden - dechiffriert
[…]
Die „Ur-Sünde“ ist, dass der Mensch Gott misstraut, Ihn nicht wirklich für gut hält und deswegen die Gemeinschaft mit Ihm meidet.
Wenn man im ursprünglichen Text aus 1Mo 2,8-10.15-17; 3,8-10.21-24 in einer Übertragung
• „Eden“ als „Herz“ bzw. „Gegenwart Gottes“,
• „Garten“ als „Gemeinschaft Gottes mit dem Menschen“,
• „Bäume“ als „allerlei Möglichkeiten, das Leben in Gemeinschaft mit Gott zu gestalten“,
• „Wasserstrom“ als „Segen Gottes“ und
• „Tod“ als „Unabhängigkeit bzw. Trennung von Gott“
interpretiert, klingt dieser „Bericht“ dechiffriert etwa so:
JHWH (= Gott, der HERR) schuf in Seinem Herzen einen Platz für die Gemeinschaft mit den Menschen und genau dort gab ER den Menschen, die ER gemacht hatte, seinen Platz: in Seinem Herzen. – Und Gott schuf ganz viele Möglichkeiten, das Leben mit Ihm kreativ zu gestalten. Das Leben aus dem Herzen Gottes sollte das Zentrum der Gemeinschaft mit den Menschen sein.
Es gab aber auch eine Option, die der Mensch meiden sollte: Er sollte nicht versuchen, allein und ohne seinen Schöpfer Gutes und Böses zu unterscheiden. – Aus dem Herzen Gottes floss unaufhörlich Segen, damit die Menschen die Gemeinschaft mit Gott unbeschwert und freudig genießen konnten.
Ja, Gott nahm den geschaffenen Menschen in Sein Herz auf. Der Mensch sollte im Herzen Gottes die Gemeinschaft mit seinem Schöpfer ausbauen und gestalten. – Für seine nahezu uneingeschränkten Möglichkeiten, das Leben mit Gott zu gestalten, gab Gott dem Menschen allerdings eine einzige Einschränkung: Versuch bitte nicht, eigenmächtig den Unterschied von Gut und Böse herauszufinden. Wenn du das tust, muss ICH unsere Herzensgemeinschaft beenden.
Nachdem der Mensch diese einzige Einschränkung doch missachtet und Gottes Weisung übertreten hatte:
Adam und Eva hörten die vertraute Stimme Gottes, als ER die Gemeinschaft mit Seinen Geschöpfen pflegen wollte. Aber die hatte sich merkwürdig abgekühlt. Adam und Eva fühlten sich jetzt nämlich unwohl in der Gegenwart Gottes und versuchten, sich vor Ihm zu verstecken. Das Leben mit ihrem Schöpfer machte plötzlich überhaupt keine Freude mehr. – Da rief Gott nach Adam: Wo bist du denn? Warum versteckst du dich auf einmal vor Mir?
[… Fortsetzung im Buch]
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13.5 Der Clou: Nationen!
13.5 Der Clou: Nationen!
[…]
Gott ist (wieder) ganz und gar bei den Menschen und die Menschen sind als Seine Völker um Ihn herum. So wollte Gott es schon, als ER den ersten Menschen in den Garten Eden setzte und anfangs mit ihm ungetrübte Gemeinschaft hatte.
Dann hieß es zunächst: ICH erwähle Mir ein Volk für einen Neufanfang, später sollten aus allen Völkern Menschen für die Gemeinde Jesu gewonnen werden. Aber jetzt sind es die Völker um das Neue Jerusalem herum, die wieder an der Gemeinschaft mit Gott teilhaben sollen.
[…]
Es ist schon erstaunlich, dass die meisten Ausleger der Offenbarung an Johannes den Aspekt der Nationen nicht angemessen würdigen. Aber es ist ganz eindeutig so, dass die Neue Erde nicht nur aus dem Neuen Jerusalem (also der primär erlösten Gemeinde Jesu) besteht. Sie feiert nicht fröhlich für sich allein im Himmel – während der große „Rest“ der Menschheit in der Hölle schmort.
Um dieses Weltzentrum herum leben die Völker bzw. Nationen. Sie leben zwar nicht im Neuen Jerusalem (d. h. sie gehören nicht zur zunächst erwählten Gemeinde Jesu), aber sie haben freien Zugang in die Stadt, bringen in Anbetung ihre Gaben hinein und verlassen sie wieder – als von Gott durch die Gemeinde Gesegnete. (Offb 21,24–26) [Zitat im Buch ...]
Offb 22,1.2 fährt fort: Der Engel zeigte mir einen reinen Strom des lebendigen Wassers, glasklar wie ein Kristall, der vom Thron Gottes und des Lammes ausging. Dieser Strom des Lebens floss mitten entlang der Hauptpromenade und auf beiden Seiten des Stroms standen Lebensbäume, die monatlich Früchte trugen (zwölfmal im Jahr); und die Blätter dieser Lebensbäume dienten zur Heilung und Gesundheit der Nationen.
[… Woher und wie kommen diese Völker in die Neue Welt? … Fortsetzung im Buch: Erklärung und Entwicklung des Schaubildes in Abschnitt 13.6 "Der dreifache Ausgang", separat auch zum download]

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(danach war durch berufliche Veränderungen keine Aktualisierung mehr möglich - aber die Grundlagen stimmen immer noch).
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